Die diesjährige Gedenkstättenfahrt des Jugendclub Courage wird uns nach Fürstenberg / Havel führen. Dort, im Norden Brandenburgs, befand sich ab 1939 bis zu seiner Befreiung am 30. April 1945 das größte Frauenkonzentrationslager der Nationalsozialisten auf deutschem Boden. Im gesamten Lagerkomplex des KZ Ravensbrück, das auch ein benachbartes Männerlager sowie mit dem Jugendschutzhaftlager Uckermark ein eigenes Lager für junge Frauen und Mädchen umfasste, wurden in der Zeit seines Bestehens 120.000 Frauen und Kinder, 20.000 Männer und 1.200 weibliche Jugendliche inhaftiert. Zehntausende wurden ermordet, starben an Hunger, Krankheiten oder durch medizinische Experimente.

Gemeinsam wollen wir vom 29.09 bis 03.10 die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück besuchen und uns mit der Geschichte des Lagers beschäftigen. Ein ausführlicheres Programm und weitere Hintergrundinfos findet ihr demnächst an dieser Stelle.

Anreisen werden wir mit dem Zug am Donnerstagnachmittag (Reisedauer ca. 6 Stunden) und werden am Montagabend gegen 21 Uhr zurück in Köln sein. Während des gesamten Aufenthalts werden wir in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte / JH Ravensbrück – überwiegend in Zwei- und Mehrbettzimmern übernachten: https://www.jugendherberge.de/jugendherbergen/ravensbrueck-646/portraet/

Die Fahrt wird mit öffentlichen Mitteln gefördert und wird für alle Interessierten finanzierbar sein – genaueres besprechen wir, wenn die Gruppe feststeht. Im Preis werden sämtliche Kosten für Programm, Hin- und Rückreise, Unterkunft und Vollverpflegung enthalten sein.

Wir würden uns freuen, wenn ihr euch aufgrund der begrenzten Teilnehmer:innenzahl (18 Personen) so bald wie möglich bei uns melden würdet, falls ihr Interesse an einer Teilnahme habt. Am besten mit einer kurzen E-Mail mit einer kurzen Vorstellung an: info@jc-courage.de

Klar ist natürlich auch, dass wir alle nicht wissen, wie die Pandemiesituation im Herbst aussehen wird. Wir werden uns aber auf jeden Fall bemühen, einen vernünftigen und verantwortungsvollen Umgang damit zu finden.

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Zur Geschichte des Ortes:

In dem preußischen Dorf Ravensbrück, nahe dem ehemals mecklenburgischen Luftkurort Fürstenberg, ließ die SS ab 1939 das größte Frauen-Konzentrationslager auf deutschem Gebiet errichten. Im April 1941 wurde ein Männerlager angegliedert, das ebenfalls dem Kommandanten des Frauenlagers unterstand. Im Juni 1942 kam in unmittelbarer Nachbarschaft das so genannte „Jugendschutzlager Uckermark“ für junge Frauen und Mädchen hinzu. Das Frauenkonzentrationslager wurde bis 1945 ständig erweitert. Als Häftlingsunterkünfte ließ die SS mehr und mehr Baracken aufstellen, im Herbst 1944 zudem ein Zelt. Innerhalb der Lagermauer entstand ein „Industriehof“ mit Produktionsstätten für traditionelle Frauenarbeiten wie Schneidern, Weben und Flechten. Neben dem KZ-Gelände errichtete die Firma Siemens & Halske 20 Werkhallen, in denen Häftlinge ab Spätsommer 1942 Zwangsarbeit verrichten mussten. Mit Fortgang des Krieges entstanden über das ganze Reich verteilt über 40 Außenlager, in denen Ravensbrücker Häftlinge Zwangsarbeit leisteten. In den Jahren 1939 bis 1945 sind etwa 120.000 Frauen und Kinder, 20.000 Männer und 1.200 weibliche Jugendliche als Häftlinge registriert worden. Die nach Ravensbrück Deportierten stammten aus über 30 Nationen, unter ihnen Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma. Zehntausende wurden ermordet, starben an Hunger, Krankheiten oder durch medizinische Experimente. Im Rahmen der Aktion „14 f 13“ wurden etwa 1.900 Häftlinge ermordet, die als behindert bzw. als arbeitsunfähig galten.

Ab 1941 diente Ravensbrück als Hinrichtungsstätte:
Zahllose Frauen – die genauen Zahlen sind unbekannt – wurden mit Schusswaffen exekutiert. Anfang 1945 richtete die SS im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück in einer Baracke neben dem Krematorium eine provisorische Gaskammer ein. Hier ließ die SS im Zeitraum von Ende Januar bis April 1945 ca. 5.000 bis 6.000 Häftlinge vergasen. Aufgrund eines Räumungsbefehls Himmlers ließ Lagerkommandant Fritz Suhren die noch im Lager verbliebenen über 20.000 Häftlinge in mehreren Marschkolonnen zu Fuß in Richtung Nordwesten treiben. Am 30. April 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Ravensbrück mit den ca. 2.000 dort zurückgelassenen Kranken.

Mehr Infos zur Fahrt demnächst!

Inhaltliche Verantwortung: Jugendclub Courage Köln e.V. // Sechzigstr. 73 // 50733 Köln // tel: 0221. 52 09 36 // jc-courage@t-online.de
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