Der Jugendclub Courage Köln organisiert vom 09. – 17. Oktober 2021 eine Gedenkstättenfahrt nach Ostpolen. Im Zentrum unserer Bildungsfahrt steht der Besuch der ehemaligen Mordlager der so genannten „Aktion Reinhardt“: Bełżec, Sobibór, Treblinka. Dort planten die Nationalsozialisten die systematische Vernichtung sämtlicher Juden und Jüdinnen des Generalgouvernements im besetzen Polen und ermordeten zwischen April 1942 und Oktober 1943 etwa 1,8 Mio. jüdische Menschen. Obwohl die „Aktion Reinhardt“ einen wesentlichen Teil der systematischen Vernichtung der europäischen Juden und Jüdinnen abbildet, sind die Größenordnung, die Tatorte und das Wissen um die Täter hierzulande nur wenig bekannt.
Mit dem Besuch dieser Orte ist die Geschichte des Leidens der Jüdinnen und Juden verbunden: Diskriminierung und Verfolgung, Verhaftung und Deportation, die Qualen der Fahrt und schließlich die letzten Stunden und Minuten nach Ankunft in den Vernichtungslagern. Dazu gehört auch das Schicksal von einigen tausend verschleppten Menschen, die im Mordlager von den Täter*innen zur Arbeit gezwungen wurden. Die Frage nach den Täter*innen, den Mitwisser*innen und Zuschauer*innen begleitet uns während der Bildungsreise. Mit ausgewählten Biografien werden die unterschiedlichen Täter*innen zur Diskussion gestellt. Vom Exzesstäter über den Gleichgültigen bis zum Verzweifelten. Die große Zahl der Mitwisser*innen und Zuschauer*innen beim Mord an der jüdischen Bevölkerung stellt die Frage der Schuld nicht nur mit Blick auf die Täter. Der Umgang der polnischen Gesellschaft mit den Orten des Mordes und dem jüdischen Erbe sind ständig präsent. Beide Fragen werden bei der Bildungsreise thematisiert.
Im Vorfeld unserer Fahrt sind zwei Treffen geplant, in denen wir uns kennenlernen und das Programm und mögliche Themenschwerpunkte gemeinsam besprechen werden. Diese sollen im April stattfinden. Dort wird es auch einen Reader zur Vorbereitung unserer Fahrt geben.
Anmeldung und Infos:
jc-courage@t-online.de
Begrenzte Teilnehmer*innenzahl.