Di., 11. Juli 2023 | 20:00h
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Linkes Zentrum • Hinterhof, Corneliusstraße 108, Düsseldorf
CrimethInc. ist eine Allianz von Rebell:innen – ein dezentrales Netzwerk, das sich dem Ausbruch aus den Gefängnissen unserer Zeit verpflichtet hat und danach strebt, die Welt nach den Prinzipien der Selbstbestimmung und der gegenseitigen Hilfe neu zu erfinden.
Mit Writings on the Wall liegt nun eine weitere Sammlung von Texten vor, die die Schwerpunkte des Kollektivs widerspiegelt, die sich in den vergangenen Jahren etabliert haben: theoretische Essays über einen Anarchismus der Gegenwart, Berichte von bedeutsamen Protesten und Aufständen sowie Analysen der sozialen Bewegungen der letzten Jahre.
Der Vortrag wird das Thema – die kontroverse Symbiose von Punkrock und Anarchismus – aus dem Buch behandeln.
Von Victor Jara bis hin zu Public Enemy hat Musik eine wichtige Rolle in zahllosen Kulturen des Widerstands gespielt. Viele, die von 1978 bis zum Jahr 2000 an anarchistischen Bewegungen teilgenommen haben, waren früher oder später auch Teil der Punk-Gegenkultur; viele sind erst durch Punk mit anarchistischen Ideen in Berührung gekommen. Dies könnte lediglich ein unbedeutender Zusammenhang sein: vielleicht haben die gleichen Eigenschaften, die Menschen auf die Suche nach anarchistischen Ideen getrieben haben, sie auch dafür anfällig gemacht, aggressive und unabhängig produzierte Musik zu genießen. Es ließe sich aber auch argumentieren, dass Musik, die ästhetische und kulturelle Grenzen überschreitet, ihre Hörer*innenschaft dazu bringen kann, einem breiteren Spektrum an Möglichkeiten auch in anderen Sphären des Lebens gegenüber aufgeschlossen zu sein.
Nun, da wir uns nicht mehr darauf verlassen können, dass die Punk-Subkultur als ein Inkubator für Anarchist*innen fungiert, sollten wir uns daranmachen zu verstehen, wie und warum Punk diese Rolle 30 Jahre lang innehatte.
Eine Veranstalung des Anarchistisches Projektkollektiv in Kooperation mit dem Jugendclub Courage Köln.