Vortrag mit Andreas Kemper (Münster)
Am 6. Juli 2019 soll in den Messehallen Köln der „Deutschen Gender Kongress“ stattfinden. Zum dritten Mal sollen dort erzkonservative, sexistische sowie homo- und transfeindliche Familien- und Geschlechterbilder propagiert werden, die deutliche Überschneidungen mit denen von Pegida, Demo für Alle und AfD aufweisen. Allerdings haben sich die Veranstalter*innen mit ihrer antiemanzipatorischen Veranstaltung ausgerechnet das Wochenende ausgesucht, an dem in Köln der CSD, der Dykemarsch, der Transpride sowie das Edelweißpiratenfest und das Menschenrechtsfesitval stattfindet.
Aufgrund von so vielen schönen Veranstaltungen für eine sozialere, buntere und bessere Welt wollen wir – anstatt unsere Energie nur auf ein „Dagegen“ zu setzen – uns im Vorfeld intensiver mit den „Maskulisten“ beschäftigen, die diesen Kongress maßgeblich gestalten. Hierfür konnten wir den Soziologen und Publizisten Andreas Kemper aus Münster für einen Vortrag gewinnen, der seit Jahren im Bereich „Neue Rechte“ und „Maskulisten“ forscht und zahlreiche Veröffentlichungen zu diesem Phänomen herausgegeben hat.
Ein wesentlicher Teil der antifeministischen Bewegung tritt heute als „Männerrechtsbewegung“ auf. Da eine direkte Zurückweisung der erkämpften Rechte von Frauen inzwischen antiquiert erschiene und heutzutage gesellschaftlich kaum mehr vermittelbar ist, treten die Gruppen dieser maskulistischen Bewegung mit der Behauptung und Strategie auf: „Feminismus benachteilige Männer“. In dem Vortrag werden die Netzwerke und Akteur*innen dieses maskulistisch organisierten Antifeminismus skizziert sowie deren Diskurskoalitionen und Verbindungen ins neurechte Spektrum offengelegt.
Ort: TH Köln, Südstadt, Raum 301
Beginn: 19 Uhr