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IM AUGE DES STURMS
Hilfe, Selbsthilfe und Wiederaufbau im Nordirak (Shingal)

Donnerstag, 29. Juni 2017 // 19:30 Uhr
Allerweltshaus // Körnerstr. 77 // Köln

Im August 2014 überfielen Kämpfer der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) die Region und gleichnamige Stadt Sindschar (kurd. Shingal) im Norden des Irak.

Tausende der in dieser Region ansässigen Jesid*innen wurden getötet oder entführt und versklavt. Hunderttausende flohen damals in die benachbarte „Autonome Region Kurdistan“ oder das Shingal-Gebirge. Erst eine Offensive unter Beteiligung von Einheiten der PKK, nordsyrischer Kurd*innen (YPG), jesidischer Kämpfer*innen und nordirakischen Peshmerga sowie der US-geführten „Allianz“, konnte den IS Monate später zurück drängen. Zurück blieb die völlig verwüstete Stadt Sindschar; die Dörfer und Infrastrukturen in der Umgebung sind zum großen Teil ebenfalls zerstört. Die Front ist nach wie vor nur wenige Kilometer entfernt, gilt jedoch als „stabil“.

Von Deutschland aus ist es nicht immer einfach den Überblick über die verschiedenen, zumTeil nah beieinander liegenden, irakischen Krisenregionen sowie die Interessen der beteiligten Gruppen zu behalten. Die Situation der Zivilbevölkerung gerät in der hiesigen Berichterstattung nahezu völlig aus dem Blick bzw. wird hauptsächlich mit Bildern aus den nordirakischen Flüchtlingslagern oder den Kämpfen in Mossul illustriert.

Doch was genau ist los im Nordirak, knapp drei Jahre nach dem Angriff des IS auf die Region Shingal? Wie ist die Situation des jesidischen Bevölkerungsteils heute und welche Rolle spielen die anderen Bevölkerungsgruppen? Wie steht es um den Wiederaufbau ziviler Infrastruktur und was haben die Machthaber in der „Autonomen Region Kurdistan“ (Barzani bzw. Talabani) damit zu tun?

Gian Aldonani (Kölner Hawar Hilfswerk), mit ihrer Familie bereits 2001 selbst aus dem Irak geflohen, wird an diesem Abend Hintergründe sowie die aktuelle Situation im Nordirak und der Region Shingal einführend skizzieren. Im Anschluss daran wird sie die Arbeit des von ihr mitgegründeten Hilfswerks HAWAR vorstellen und Möglichkeiten konkreter Hilfe für die Menschen vor Ort aufzeigen.

In einem zweiten Teil wird Simon Bethlehem (Kölner Grünhelme e.V.) über Projekte des Wiederaufbaus und der Selbsthilfe berichten. Simon ist seit vielen Monaten aktiv am Aufbau von Schulen im Nordirak beteiligt. Nachdem die Grünhelme im letzten Jahr eine im Krieg zerstörte Schule im Dorf Kani Sherin wieder aufgebaut haben, arbeiten sie derzeit an der Fertigstellung einer zweiten Schule im Dorf Gerge Hasare am nördlichen Fuße des Shingal-Gebirges. DieEltern- und Lehrer*innen der Schulen sind eng in den Neubau eingebunden. Auf diese Weise sollen die Menschen vor Ort dabei unterstützt werden, sich eine Lebensperspektive in ihrer Heimat zu erhalten.

Wir laden dazu ein, Möglichkeiten konkreter Hilfe und internationaler, solidarischer Zusammenarbeit im Nordirak kennenzulernen und freuen uns auf einen interessanten Abend!

Donnerstag, 29. Juni 2017 // 19:30 Uhr
Allerweltshaus // Körnerstr. 77 // Köln

Eine Veranstaltung des Jugendclub Courage Köln e.V. in Zusammenarbeit mit re:cologne (Kölner Studis gegen Rechts) und YXK Köln (Verband der Studierenden aus Kurdistan)

FB-Event: https://www.facebook.com/events/571812169873601/

Inhaltliche Verantwortung: Jugendclub Courage Köln e.V. // Sechzigstr. 73 // 50733 Köln // tel: 0221. 52 09 36 // jc-courage@t-online.de
Unsere Bürozeiten: Montags bis Donnerstags von 11 - 15 Uhr
Bankverbindung: Jugendclub Courage Köln e.V. // Postbank Köln // IBAN: DE09 3701 0050 0295 4475 04 // BIC: PBNKDEFF //